Autofolie - günstiger als eine Lackierung
Wer die Karosserie seines Autos farblich aufwerten oder individueller gestalten wollte, musste früher den Weg zum professionellen Autolackierer suchen. Umlackierungen fordern auch heute noch ihren entsprechend hohen Preis. Individuelle Teillackierungen oder spezielle Lackierungswünsche wie Brushes, Tribals oder Schriftzüge treiben den Preis aufgrund des erhöhten Aufwands zusätzlich in die Höhe. Zudem setzen solche Speziallackierungen eine hohe Erfahrung des Lackierers voraus, um ein zufriedenstellendes Ergebnis sicherzustellen.
Anstelle einer kompletten Umlackierung bietet sich das sogenannte Car-Wrapping beziehungsweise die Vollfolierung des Fahrzeugs an. Neben herkömmlichen Farben und Lackierungsarten gibt es auch außergewöhnliche Folienvarianten. Eine exklusive Optik bietet zum Beispiel eine Goldlackfolie in Spiegelglanz-Optik.
Ebenfalls möglich ist eine Teilfolierung des Fahrzeugs. Sie bietet dem Fahrzeugbesitzer die Möglichkeit, kleine optische Akzente an seinem Auto zu setzen. Beispielsweise eignen sich hierfür Karosserieteile wie Außenspiegel oder Hecklippen.
Carbonfolie - Racing-Look für kleines Geld
Ein weiterer Vorteil gegenüber dem herkömmlichen Umlackieren ist, dass Autofolien auch mit sogenannter 3D-Struktur gefertigt werden können. Besonders beliebt hierbei ist Carbonfolie in 3D-Strtukur. Sie imitiert den einzigartigen Look von Carbonmaterial und sieht diesem in der Realität zum Verwechseln ähnlich. Häufig werden - in Anlehnung an den Motorsport - Motorhauben, Heckklappen und Außenspiegel in Carbon-Optik modifiziert. Carbonfolie ist in verschiedenen Farbvarianten erhältlich und somit für nahezu jedes Design am Auto geeignet. Eine Folierung im Innenraum ist an geeigneten Stellen ebenfalls möglich und zaubert ein Stück mehr Motorsport in das Cockpit.
Tönungsfolie - die günstigste Verdunklung
Das Tönen beziehungsweise Abdunkeln der Fahrzeugscheiben ist in der Tuningszene sehr beliebt. Neben der optischen Aufwertung bieten Scheibentönungen durch eine Verringerung der Lichtdurchlässigkeit eine Rückweisung der Sonnenwärme von rund 30 %. Das bedeutet, dass sich im heißen Sommer das Fahrzeug nicht so schnell aufheizt. Nicht nur die Insassen profitieren davon, auch die Innenraum-Materialien werden durch eine geringere thermische Belastung weniger strapaziert. Tönungsfolien sind ebenfalls in vielen verschiedenen Farbvarianten erhältlich und somit der jeweiligen Optik eines Fahrzeugs anpassbar.
Montage-Verfahren der Folierungstechnik
Die Qualität einer Folierung hängt hauptsächlich von der fachgerechten und sorgfältigen Montage der Folie ab. Wird ein bestimmter Ablauf von Schritten sachgemäß eingehalten, ist mit einem qualitativ hochwertigen Ergebnis zu rechnen und optische Mängel sind nicht zu erwarten.
Zunächst einmal muss bestimmt werden, welche Fahrzeugteile foliert werden sollen. Es erfolgt eine Vermessung der betreffenden Teile, damit die ausgesuchte Folie entsprechend zugeschnitten werden kann. Nun müssen die betroffenen Fahrzeugteile sorgfältig gereinigt werden. Dies geschieht mit Hilfe von Spezialreinigern, die neben Schmutz auch auf dem Lack beziehungsweise der Scheibe befindliche Fette binden und entfernen. Nur so kann eine einwandfreie Klebeleistung der Folie gewährleistet werden. In der Regel wird ein Karosserieteil mit einem ganzen Folienstück beklebt. Damit die Folie auch an Wölbungen ohne unerwünschte Falten oder Lufteinschließungen haftet, wird mit Hilfe eines Heißluftföhns die Folie dehnbar gemacht. Abschließend werden alle Kanten der Folie auf über 90° Celsius erhitzt. Dadurch wird sichergestellt, dass die Folie sich nicht wieder zu ihrer Mitte hin zurückzieht. Durch die während der Fahrt entstehenden Fahrzeugbewegungen kann sich in den ersten Wochen an Kanten und Ecken die Folie leicht lösen. Deshalb sollte unbedingt eine Nachkontrolle erfolgen, damit betroffene Stellen korrigiert und ausgebessert werden können. Danach hat sich die Folie gesetzt und ein erneutes Ablösen der Folie tritt zukünftig nicht mehr auf.
Vorteile des Folierens
Wie eingangs erwähnt ist das Folieren gegenüber dem Lackieren kostengünstiger. Zudem kann eine Umlackierung nicht rückgängig gemacht werden, sondern erfordert stets eine erneute Umlackierung. Gleiches gilt für den Einbau getönter Scheiben, die ebenfalls mit vergleichsweise hohem Aufwand komplett ausgetauscht werden müssen. Eine Folie hingegen kann ohne größeren Aufwand wieder abgezogen werden und bietet so ein Stück mehr Entscheidungsfreiheit für unschlüssige Fahrzeugbesitzer. Ein weiterer Vorteil des Folierens ist die Tatsache, dass durch eine Folie der eigentliche Lack vor alltäglichen kleinen Beschädigungen geschützt wird. Eine Folie schützt vor kleineren Kratzern, Steinschlägen und nicht zuletzt vor der für den Lack schädlichen UV-Strahlung der Sonne. Dies steigert auch den Wiederverkaufswert des Autos, während individuelle Sonderlackierungen, die nicht den Originallackierungen entsprechen, den Wiederverkaufswert teilweise drücken.
Die Montage von Autofolien ist grundsätzlich eintragungsfrei und verursacht somit keine zusätzlichen Kosten für eine Abnahme beim TÜV. Zwar sollte die Montage nur von Fachkundigen durchgeführt werden, dies gilt jedoch auch für das deutlich teurere Umlackieren.
Speziell für Fahrzeugbesitzer, die regelmäßig den Look ihres Autos modfizieren und verändern wollen ist das Car-Wrapping besonders geeignet. So kann beispielsweise relativ komplikationslos aus einem giftgrünen Auto in kürzester Zeit und ohne allzu große Kosten ein Fahrzeug mit mattschwarzem Erscheinungsbild werden. Wer sein Auto also für spezielle Events oder Tuning-Wettbewerbe mit passenden Teilfolierungen optisch aufwerten will, kommt um die Folierungstechnik nicht herum.
