190er - der Baby-Benz
Als Reaktion auf den erfolgreichen BMW 3er präsentierte Mercedes 1982 den 190er, der intern als W201 bezeichnet wurde. Mit ihm wollte das Unternehmen erstmals in der Mittelklasse Fuß fassen und wurde - auf Grund der bescheideneren Ausstattung und Außenmaße im Vergleich zu den übrigen Mercedes-Modellen - von der Öffentlichkeit als Baby-Benz verspottet.
Heute genießt der 190er Kultstatus in der Youngtimer-Szene. Vorbei sind die Zeiten in denen mehrheitlich ältere Herren hinter dem Steuer des W 201 saßen - die Zielgruppe wird zusehends jünger. Dies liegt nicht zuletzt an dem zeitlosen Design, sondern auch an der überaus erfolgreichen Motorsport-Geschichte dieses Modells.
Legendär bleibt dabei bis heute die DTM-Version des 190er mit der Mercedes 1992 die Konkurrenz deklassierte und den Gesamtsieg holte. Nicht zuletzt deswegen ist der als Homologationswagen produzierte 190 E 2.5-16, auch bekannt als EVO I und EVO II, das große Idol in der 190er-Szene.
Somit verwundert es wenig, dass im Tuning- und Zubehörhandel von heute noch immer eine große Auswahl an Teilen für den 190er besteht. Vom Scheinwerfer über Rückleuchten bis hin zu komplett überarbeiteten Endschalldämpfern sind dem Tuningdrang am 190er auch heute keine Grenzen gesetzt.
Maßstab in der Mittelklasse - die neue C-Klasse
Der offizielle Nachfolger des 190er wurde die unter neuem Namen präsentierte C-Klasse. Die erste Generation verließ ab dem Jahr 1993 als W 202 das Werk. Das stärkste Modell wurde in nur geringer Stückzahl verkauft und leistete als C 55 AMG mit großem V8-Motor starke 347 PS.
Heute gleichermaßen beliebt ist die C-Klasse der Baureihe W 203. Sie fiel bei ihrer Präsentation im Jahre 2000 vor allem durch ein deutlich aufgefrischtes und modernes Design auf. Neben der Limousine und der als T-Modell angebotenen Kombi-Version bot Mercedes mit dem CL 203, das als C-Klasse Sportcoupé verkauft wurde, auch eine kompakte Coupé-Variante in der Mittelklasse an.
Die bis heute prestigeträchtigsten und auch sportlichsten Modelle waren als Limousine der C 55 AMG und als Sportcoupé der C 32 AMG. In letzterer Ausführung leistete ein V6-Motor mit 3,2 Litern Hubraum satte 450 Nm Drehmoment und 354 PS Leistung. Der C 55 AMG erreichte durch seinen wuchtigen 5,5-Liter-V8-Motor 367 PS und 510 Nm. Damit war ein Sprint von 0 auf 100 km/h in 5,2 Sekunden möglich und eine Höchstgeschwindigkeit von abgeregelten 250 km/h.
Auf dem Tuningteilemarkt gibt es eine große Auswahl an unterschiedlichsten Teilen. So werden für die Baureihen W202 und W 203 zum Beispiel Scheinwerfer, Gewindefahrwerke, Spurverbreiterungen oder Sportbremsscheiben angeboten, die nicht nur die Optik, sondern auch die Performance der C-Klasse verbessern.
Der SLK - sportlich, kompakt und oben ohne
Im Jahre 1996 führte Mercedes abermals eine neu geschaffene Modellklasse am Markt ein. Mit der neuen SLK-Klasse sollte eine kompaktere und günstigere Alternative zum Mercedes SL geboten werden. Die erste Generation, die intern als R 170 bezeichnet wurde, stach durch ein modernes und frisches Design hervor. Innovativstes Merkmal war das sogenannte Vario-Dach, das automatisch in wenigen Sekunden zusammenfaltbar war, jedoch kein Stoffdach, sondern ein Hardtop war. Damit gelang Mercedes die ästhetische Vereinigung eines Coupés mit einem Roadster. Bis zum Jahr 2004 wurden so über 300.000 SLK verkauft, die alle in technischer Hinsicht auf der C-Klasse der Baureihe 202 basierten.
In den ersten 4 Jahren war der SLK 230 Kompressor mit einer Leistung von 193 PS die maximale Leistungsstufe. Ab dem Jahr 2000 war dann auch ein V6-Motor im Modellprogramm, der als SLK 320 218 PS aus 3,2 Litern Hubraum bereitstellte. Als ultimative Endstufe in sportlicher Hinsicht machte der SLK 32 AMG in der Öffentlichkeit und unter Fans der Marke von sich reden. Die Motorsportabteilung AMG verbaute dem aus dem SLK 320 bekannten V6-Saugmotor einen leistungssteigernden Kompressor inklusive Ladeluftkühlung. So wurde eine maximale Leistung von 354 PS erreicht, die eine abgeregelte Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h ermöglichte. Mit einem maximalen Drehmoment von 450 Nm standen 100 km/h aus dem Stand in 5,2 Sekunden auf dem Tacho.
Auf dem großen Verkaufserfolg der ersten Generation aufbauend erschienen zwei weitere Generationen der SLK-Klasse. Die zweite Generation namens R171 bot als stärkste Variante den SLK 55 AMG Black Series, der erstmals mit einem V8-Saugmotor produziert wurde und satte 400 PS leistete. Das Design erinnerte stark an die sportliche Ikone aus dem Hause Mercedes namens SLR McLaren, was dazu führte, dass die Öffentlichkeit diesen SLK auch als Nasenbär bezeichnete. Die aktuelle Generation R172 hat eine völlig überarbeitete Front, die sich jedoch wieder an einer konzerneigenen Ikone orientiert - dem Supersportler SLS AMG.
Durch seine kompakte Bauart besitzt die SLK-Klasse einen sehr sportlichen Charakter, besonders in Verbindung mit einem durchzugs- und leistungsstarken Motor. Deshalb ist er vor allem bei sportlichen Fahrern ein gern gewähltes Auto, das sich auf der Rennstrecke durch seine Kompaktheit in Kombination mit ausreichend hoher Leistung deutliche Vorteile verschaffen kann.
Der Tuninghandel bietet viele Möglichkeiten zur Optik- und Leistungsoptimierung. Neben Frontspoilerlippen und Roadsterbügel sind beispielsweise auch Sportbremsscheiben und komplette Fahrwerke erhältlich, die die Performance eines SLK aufwerten.
Die E-Klasse - W 210 und W 211
Eine Klasse über der C-Klasse positionierte Mercedes ab 1995 die E-Klasse des Typs W 210. Markantestes Designelement waren dabei die vier elliptischen Frontscheinwerfer. Neben der gewohnten Limousine gab es auch den Kombi als T-Version mit einem riesigen Kofferraumvolumen. 1999 wurde die E-Klasse einer großen Modellpflege unterzogen, in Zuge dessen über 1800 Bauteile verändert oder ersetzt wurden. Modelle ab diesem Baujahr werden daher auch oft als „MoPf“ (für Modellpflege) bezeichnet. Das Topmodell wurde von AMG als E 55 AMG angeboten und leistete 354 PS aus einem 5,5-Liter-V8-Motor.
Die Nachfolgegeneration W 211 setzte das Frontdesign mit vier elliptischen Scheinwerfern fort und bot modernere Zusatzausstattung als noch sein Vorgänger. Auch die leistungsstärkste Variante E 63 AMG bot mehr mit 6,2 Litern mehr Hubraum und 514 PS deutlich mehr Leistung als der W210.
Für beide Generationen finden E-Klasse-Besitzer im gut sortierten Tuninghandel allerlei Zubehör. Seitenblinker, Scheinwerfer und Außenspiegel bieten Möglichkeiten zur Optikaufwertung, während sich Gewindefahrwerke, Tieferlegungsfedern und Sportbremsscheiben zur Verbesserung der Performance bestens eignen.
Das beste Auto der Welt -die S-Klasse
Das Flaggschiff des Konzerns ist schon immer die S-Klasse gewesen. Auf den heutigen Straßen sind noch vereinzelt Vertreter der Baureihe W 140 zu sehen. Bis heute berühmtester Fahrer beziehungsweise Beifahrer ist Helmut Kohl. Von 1993 bis 1998 war der S 600 die stärkste Modellvariante, dank eines 6-Liter-V12-Motor, der aberwitzige 394 PS leistete.
Abgelöst wurde er 1998 durch die Baureihe W 220, die deutlich handlicher und leichter konzipiert wurde. Trotzdem markierte sie immer noch das obere Ende der Oberklasse-Fahrzeuge. Nur wenige Leute mit den entsprechenden finanziellen Mitteln kamen in den Genuss einen S 65 AMG L erwerben zu können. Dieser war mittels Biturbo-Aufladung seines V12-Motors jeden Taler wert und leistete aus sechs Litern Hubraum unwirkliche 612 PS, was ihn zu einem in Musikvideos häufig verwendetem Requisit machte.
Für die erste Generation W 140 haben Besitzer eine immer noch umfangreiche Auswahl an Elektronikzubehör, wie etwa Scheinwerfer, Front-Blinker oder LED-Rückleuchten. Gleiches gilt für die Baureihe W220, wobei hier auch Performance-Teile wie etwa Spurverbreiterungen erhältlich sind.
